Nationalsozialismus ausstellen. Zugänge, Perspektiven und Herausforderungen im 21. Jahrhundert

Nationalsozialismus ausstellen. Zugänge, Perspektiven und Herausforderungen im 21. Jahrhundert

Organizer(s)
Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände, Museen der Stadt Nürnberg
Location
Nürnberg
Country
Germany
Took place
In Attendance
From - Until
05.10.2022 - 07.10.2022
By
Markus Urban, Nürnberg

Wie Ausstellungen über den Nationalsozialismus in Zukunft aussehen könnten, lautete die zentrale Überlegung der Tagung, die nach möglichen neuen Schwerpunktsetzungen, dem Umgang mit historischen Objekten aus der NS-Zeit und dem intendierten Erkenntnisgewinn für Besucherinnen und Besucher fragte. Geschichtswissenschaftliche Thesen sollten dabei ebenso diskutiert werden wie konkrete Beispiele aus der Ausstellungspraxis verschiedener internationaler Institutionen in den letzten Jahren. Den Anlass hierfür bildete die anstehende Neukonzeption der Dauerausstellung im 2001 eröffneten Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände bis 2025.

MARTINA CHRISTMEIER (Nürnberg) wies in ihrer Einführung auf die spezifische Situation des Dokumentationszentrums Reichsparteitagsgelände hin, das sich nicht nur mit einer großen Menge baulicher Überreste, sondern auch mit einem wachsenden Bestand an Objekten aus der NS-Zeit auseinandersetzen muss, die Privatleute dem Depot übereignen. Während das Ende der Zeitzeugen-Ära das Dokumentationszentrum vor neue Herausforderungen stellt, wird die gesellschaftliche Rolle von Museen heute generell stärker hinterfragt als früher. Verschiedenste gesellschaftliche Gruppen fordern Partizipation und einen pluralistischen Blick auf die Geschichte ein. In Bezug auf die NS-Herrschaft müssten insbesondere die Stimmen der Opfer in Zukunft stärker gehört werden.

MAGNUS BRECHTKEN (München), THOMAS BRODIE (Birmingham) und ANDREA GENEST (Ravensbrück) zeichneten in einem einleitenden Podiumsgespräch die historische Genese verschiedener „Meistererzählungen“ des Nationalsozialismus nach, die stets auch gesellschaftliche Bedürfnisse der jeweiligen Zeit widerspiegelten. Heute besteht die Aufgabe aber darin, den Blick zu weiten, um den Nationalsozialismus mit seiner Vor- und Nachgeschichte darzustellen und dabei von lokalen Ereignissen ausgehend ein globales Bild zu zeichnen („glocal history“). Auch wenn aktuelle gesellschaftliche Debatten die Erinnerungskultur permanent beeinflussen, ist es dabei unabdingbar, die Originalquellen des Nationalsozialismus zu kennen, um auf Augenhöhe diskutieren zu können. In der kuratorischen Praxis stellen die veränderten Rezeptionsgewohnheiten vieler Ausstellungsbesucherinnen und -besucher eine große Herausforderung dar. Aus dem Plenum wies CLAUDIA KEMPER (Münster) auf den institutionalisierten Charakter von Meistererzählungen hin. Viele Personengruppen sind in den Erzählungen über den Nationalsozialismus bis heute nicht ausreichend sichtbar.

DIETMAR SÜSS (Augsburg) stellte in seinem Vortrag den „Deutschen Gruß“ als Beispiel für einen Mechanismus der Inklusion und Exklusion im Rahmen der nationalsozialistischen „Volksgemeinschafts“-Ideologie vor. Alltagspraktiken dieser Art griffen in den privaten Raum ein, symbolisierten den Herrschaftsanspruch der neuen Ordnung und eine neue Moral. Der hohe Grad an Zustimmungsbereitschaft in der damaligen Gesellschaft entlarvte die nach 1945 zunächst postulierte Unterscheidung zwischen „Nazis“ und „Deutschen“ als Illusion. Anhand einer historischen Darstellung des „Deutschen Grußes“ inklusive seiner Vorgeschichte in den 1920er Jahren könnten in einer neu zu konzipierenden Ausstellung Bezüge zur Gegenwart hergestellt werden. Wichtig ist es dabei zu zeigen, was die dargestellten historischen Ereignisse mit der Lebenswelt der jüngeren Generation heute zu tun haben, etwa mittels der Frage nach dem Verhalten des Individuums unter den Bedingungen der Diktatur. Generell sollten wir nicht nur darüber nachdenken, wie der Nationalsozialismus ausgestellt werden kann, sondern auch weshalb.

CLAUDIA KEMPER (Münster/Hamburg) wies in ihren Ausführungen zunächst auf die chronologische und einsilbige Darstellungsweise der alten Dauerausstellung im Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände zum Thema Krieg hin, die zum entsprechenden Raum nur mittels einzelner ikonographischer Fotografien hingeleitet hatte. Sie plädierte dafür, künftig die neueren Erkenntnisse der historischen Gewaltforschung stärker zu berücksichtigen und dadurch auch tabuisierte zivile Gewalterfahrungen wie Züchtigungen, häusliche Gewalt, Vergewaltigungen und Selbstmord sichtbar zu machen. Dadurch kann die Nachkriegsgewalt in BRD und DDR als Umformung der zuvor erlebten Gewalt verstanden werden. Mittels eines differenzierten, analytischen Blicks auf Gewalt, der keine Hierarchisierung der Opfer vornimmt, kann es heutigen Besucherinnen und Besuchern der Ausstellung gelingen, einen Bezug zur eigenen Gegenwart herzustellen.

In der anschließenden Podiumsdiskussion wies PETER KLEIN (Berlin) zunächst auf die generationelle Prägung der Perspektive auf Gewalterfahrungen hin, die sich etwa in der bevorzugten Anstellung früherer SD-Mitarbeiter als Kaufhausdetektive in der Frühzeit der BRD widerspiegelte. ANGELA JANNELLI (Frankfurt) erinnerte daran, dass das Ausstellen heute nicht mehr als monodirektionaler Weg verstanden werde sollte und forderte eine Memory Literacy1, um Erinnerungsgemeinschaft und -räume neu zu definieren. Mehrere Redebeiträge aus dem Plenum plädierten für eine inhaltliche Heranführung der Ausstellungskonzeption an die Gegenwart, um sie für ein heterogenes Publikum relevant zu machen, das mitunter nicht mehr das gleiche Vorwissen mitbringt wie in der Vergangenheit.

CHRISTIAN DEMAND (Berlin) leitete das folgende Podiumsgespräch zu Architekturen des Nationalsozialismus mit der Feststellung ein, dass die Diskussion bisher weit von der Ausstellungspraxis entfernt stattgefunden habe und fragte mit Hinweis auf einen aktuellen Streit bezüglich des Umgangs mit einem Gemälde des nationalsozialistischen Künstlers Adolf Ziegler, ob NS-Architektur auch als Baukunst gelten dürfe. SYLVIA NECKER (Minden), MAX WELCH-GUERRA (Weimar) und GABU HEINDL (Kassel/Wien) diskutierten zunächst kontrovers über die Frage, ob die Gebäude auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände begrifflich überhaupt als „Architektur“ oder besser als „Städtebau“ mit Ensemble-Charakter aufzufassen sind. Auch über die Frage, ob Gebäude per se als „böse“ betrachtet werden können, herrschte keine Einigkeit. Neben der Ausstellung im Dokumentationszentrum sollte das Gelände selbst als wichtigstes Exponat betrachtet werden. Sylvia Necker gab dabei zu bedenken, dass in den letzten 30 Jahren nur über die Repräsentationsarchitektur des Nationalsozialismus gesprochen worden ist, während Alltagsgebäude wie das nationalsozialistische Siedlungshaus, das ausgewählten Mitgliedern der „Volksgemeinschaft“ vorbehalten blieb, vielleicht mehr über die damalige Funktion und heutige Präsenz von NS-Bauten aussagen.

Drei parallel durchgeführte Workshops stellten einzelne aktuelle Praxisbeispiele für den Umgang mit Relikten des Nationalsozialismus in den Niederlanden, Österreich und Deutschland vor.

TOMAS VAN DEN HEUVEL (’s-Hertogenbosch) berichtete im ersten Workshop von der Ausstellung „Design des Dritten Reiches“, die 2019 im Design-Museum in ’s-Hertogenbosch stattgefunden und international viel (kritische) Aufmerksamkeit erfahren hatte. Ausführlich erläuterte er die bereits im Vorfeld geäußerte Kritik gegenüber der Idee einer solchen Ausstellung sowie die Motive des Museums, diese dennoch durchzuführen. Die Präsenz nationalsozialistischer Propaganda und ihres Designs in der Erinnerungskultur, die zeitgemäße Perspektive eines Design-Museums sowie der Versuch, einer möglichen Sakralisierung entgegenzuwirken, standen dabei im Vordergrund. Nach einer Vorstellung der eigentlichen Ausstellungsgestaltung räumte Tomas van den Heuvel ein, dass die Ausstellungsmacher aus heutiger Sicht einiges anders machen und etwa mehr biographische Informationen über nationalsozialistische Designer liefern und einen weniger starken Schwerpunkt auf die Vermittlung von Informationen durch einen Audio-Guide legen würden.

Im zweiten Workshop teilte GERNOT SCHAULINSKI (Berlin) seine Erfahrungen mit der Ausstellung „Berlin 1937 – Im Schatten von morgen“, die 2017 im Märkischen Museum stattgefunden hatte. Er empfahl eine reduzierte Auswahl von nationalsozialistischen Objekten und berichtete von moralischen Bedenken der Berliner Ausstellungsmacher, etwa in Hinblick auf das Zeigen eines „Stürmer-Kastens“. Gleichzeitig sprach sich Gernot Schaulinski dafür aus, auch einer Ausstellung zum Thema Nationalsozialismus Aufenthaltsqualität durch Farbakzente und Tageslicht zu verleihen, um einen „Geisterbahn-Effekt“ zu vermeiden. Modulare Arrangements sollten linearen Anordnungen in der Ausstellungsgestaltung vorgezogen werden. Biographische Zugänge zu den Inhalten zu schaffen, ist sinnvoll. Dabei sollte aber kein Zwang auf die Besucherinnen und Besucher ausgeübt werden, sich zu identifizieren.

MONIKA SOMMER (Wien) schilderte in einem dritten Workshop, wie im Rahmen der aktuellen Ausstellung „Hitler entsorgen – Vom Keller ins Museum“ im Haus der Geschichte Österreichs die Besucherinnen und Besucher gefragt werden, wie sie selbst mit NS-Objekten umgehen würden. Dabei soll transparent werden, nach welchen Kriterien entschieden wird, welche dieser Objekte für uns heute interessant sind. Monika Sommer wies dem Museum eine wichtige gesellschaftliche Funktion als „Endlagerstätte für NS-Relikte“ zu und regte einen häufigeren Austausch zwischen den verschiedenen solcherart fungierenden Institutionen auf einer operativen Ebene an. Der Begriff der Brechung ist im Umgang mit Exponaten aus der NS-Zeit heute eigentlich nicht mehr angemessen. Von zentraler Bedeutung ist vielmehr, dass Exponate nicht ästhetisiert werden. Die kuratorische Entscheidung sollte immer von der Frage geleitet werden, welche Geschichte ein Objekt erzählt. Eine rein illustrative Verwendung von Exponaten ist abzulehnen.

Die Teilnehmer des Podiumsgesprächs zu „Fotowelten aus der NS-Zeit“ stellten Beispiele aus ihrer eigenen musealen Arbeit vor. SEBASTIAN PETERS (Berchtesgaden) begann mit einer Postkarte aus der Produktion Heinrich Hoffmanns von 1933, die Adolf Hitler mit zwei Kindern in bayerischer Tracht in den Alpen zeigt. Während das Bild in der alten Ausstellung des Dokumentationszentrums Obersalzberg rein illustrativ verwendet worden war, förderte eine unlängst unternommene Tiefenrecherche weitere Aufnahmen aus der gleichen Fotoserie zutage und offenbarte, dass eine Person aus dem Bild wegretuschiert worden war, weil sie offenbar den intendierten Eindruck gestört hätte. SVEA HAMMERLE (Potsdam) zeigte anhand von Bildern aus Fotoalben von Wehrmachtssoldaten, wie private Aufnahmen häufig den Stil der offiziellen Propagandafotografie nachahmten. ANNETTE VOWINCKEL (Potsdam) präsentierte eine ungewöhnliche Aufnahme von drei Überlebenden des Konzentrationslagers Buchenwald, die kurz nach der Befreiung selbstbewusst auftraten und zum Teil direkt in die Kamera blickten. Auf einem solchen Bild erscheinen die ehemaligen Häftlinge nicht einfach nur als Opfer, sondern als Menschen mit agency. CHRISTOPH KREUTZMÜLLER (Berlin) stellte ein Foto vom Boykott jüdischer Geschäfte am 01.04.1933 vor. Zu dem Bild konnte in aufwendiger Recherche eine zeitgenössische Innenaufnahme des gleichen Ladens aus dem Besitz der damaligen Geschäftsinhaber gefunden werden, wodurch sich eine zusätzliche Verständnis-Ebene erschließt. Christoph Kreutzmüller illustrierte aber auch die Gefahr möglicher Fehldeutungen von Bildern am Beispiel einer vermeintlich authentischen Aufnahme des Boykotts jüdischer Geschäfte aus einem Inneren eines betroffenen Ladens nach draußen, die sich später jedoch als Standbild aus einem US-amerikanischen Spielfilm von 1936/37 herausstellte. Annette Vowinckel betonte die zentrale Bedeutung der Frage, wie Bilder lesbar gemacht werden können. Eine kleine Ausstellung auf dem deutschen Soldatenfriedhof in Maleme (Kreta) mit Fotos einer Propaganda-Kompanie der Wehrmacht diente ihr als Beispiel dafür, wie problematisch der Einsatz von Bildern sein kann, wenn dabei Massaker und Tote aus der Sicht der Täter gezeigt werden. Auf einer allgemeineren Ebene erinnerte sie daran, dass der Begriff „Propaganda“ auch von den Nationalsozialisten selbst verwendet und diese oft erfolgreich eingesetzt wurde, weshalb der Terminus heute eigentlich nicht mehr in der bisher üblichen Art und Weise von der Geschichtswissenschaft genutzt werden sollte. Die abschließende Diskussion mit dem Plenum kreiste unter anderem um die Frage, inwieweit Fotografien für Ausstellungen verfremdet oder bearbeitet werden dürfen. Der Trend geht seit einigen Jahren hin zur Nutzung privater Fotografien, die eine Ergänzung oder sogar eine visuelle Gegenerzählung zur Täterperspektive ermöglichen können.

Im abschließenden Podiumsgespräch erörterten ANGELA JANNELLI (Frankfurt), DAGMAR VON WILCKEN (Berlin) und PASCAL METZGER (Nürnberg) „Neue Perspektiven für die Ausstellungspraxis“. BIRGIT KIRCHMAYR (Linz) wies zunächst auf das Spannungsverhältnis zwischen Forschungstätigkeit und Ausstellungskonzeption hin. Historikerinnen und Historiker laufen manchmal Gefahr, Ausstellungen als „an die Wand geklebte Bücher“ zu konzipieren. Dagmar von Wilcken beschrieb es als die Aufgabe der Ausstellungsgestaltung, den Besucherinnen und Besuchern eine räumliche Erfahrung mit mehreren Sinnen zu ermöglichen, wobei Vereinfachung häufig einen stärkeren Eindruck hinterlässt. Angela Jannelli forderte, Ausstellungen prozessorientiert zu entwerfen, modulare Komponenten zu integrieren und die hierfür verantwortlichen Teams transdisziplinär aufzustellen. Ironisch bezeichnete sie die NS-Forschung als „letztes Bollwerk der Volksgemeinschaft“, da Migranten hier bisher kaum eine Rolle spielen. Aus der didaktischen Arbeit auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände und im Dokumentationszentrum berichtete Pascal Metzger, dass zahlreiche Schulklassen hierherkommen und etwa 50% der Besucherinnen und Besucher aus dem Ausland anreisen. Viele beschäftigt dabei auch die Frage nach dem Umgang mit dem Gelände nach Kriegsende. In der anschließenden Diskussion wurde noch einmal deutlich, dass eine neue Ausstellung und die dazu gehörige Vermittlungsarbeit möglichst viele Zielgruppen in den Blick nehmen und Teilhabe ermöglichen sollte. Das Reichsparteitagsgelände als Ort, an dem einst die Demokratie zerstört wurde, sollte insbesondere einem jugendlichen Zielpublikum und Menschen mit nicht-deutscher Biographie Zugänge und Anschlussmöglichkeiten bieten.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass es vor allem während der ersten Hälfte der sich über drei Tage erstreckenden Veranstaltung nur selten gelang, Berührungspunkte mit der von den Veranstaltern aufgeworfenen Fragestellung herzustellen. Wie und weshalb der Nationalsozialismus im dritten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts adäquat ausgestellt werden kann und welche Fehler dabei vermieden werden sollten, wurde erst in den letzten Panels konkreter erörtert. Hier wurde deutlich, wie wichtig es ist, bei der Konzeption neuer Ausstellungen die verschiedenen Zielgruppen in einer pluralen Gesellschaft im Blick zu behalten, um möglichst viele Perspektiven zu berücksichtigen und Möglichkeiten zur Partizipation zu schaffen, während gleichzeitig die Grundtugenden des geschichtswissenschaftlichen Handwerks wie eine fundierte Quellenkenntnis nicht in Vergessenheit geraten dürfen. Auch wenn am Ende manche Frage offenblieb, konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zugleich viele Anregungen für die praktische Ausstellungsarbeit mit nach Hause nehmen. Als wichtiges Desiderat wurde wiederholt der Wunsch geäußert, sich institutionenübergreifend öfter auszutauschen und regelmäßig den kollegialen Kontakt zu pflegen.

Die Tagung wurde in ihrem gesamten Verlauf vom Graphic Recorder MAX HÖLLEN (Nürnberg) begleitet und visuell aufbereitet. Diese Illustrationen können online unter https://www.museen.nuernberg.de/dokuzentrum/aktuelles/live-stream-tagung ebenso eingesehen werden wie ausgewählte Tagungsbeiträge.

Konferenzübersicht

Julia Lehner (Nürnberg): Begrüßung

Martina Christmeier (Nürnberg): Einführung

Themenblock 1: Wofür steht „Nürnberg“? Reichsparteitage und deutsche Gesellschaft zwischen inszenierter Utopie und sozialer Realität

Magnus Brechtken (München) / Thomas Brodie (Birmingham):
Podiumsgespräch: Gibt es eine Meistererzählung des Nationalsozialismus?
Moderation: Andrea Genest (Ravensbrück)

Dietmar Süß (Augsburg): „Volksgemeinschaft“ – imaginierte Wirklichkeit und Praktiken von Inklusion und Exklusion

Claudia Kemper (Münster/Hamburg): Nachkriegsgesellschaft und Gewalterfahrung

Themenblock 2: Jenseits der Dokumentation – der Nationalsozialismus im Spiegel materieller Zeugnisse

Gabu Heindl (Kassel/Wien) / Sylvia Necker (Minden) / Max Welch-Guerra (Nürnberg):
Podiumsgespräch: Architekturen des Nationalsozialismus als Ausdruck von Ideologie?
Moderation: Christian Demand (Berlin)

Workshops: Relikte des Nationalsozialismus in Ausstellungen – Praxisbeispiele

Workshop I: Tomas van den Heuvel (’s-Hertogenbosch): Ausstellung Design des Dritten Reiches
Moderation: Andreas Mix (Berlin)

Workshop II: Gernot Schaulinski (Berlin): Ausstellung Berlin 1937 – Im Schatten von morgen
Moderation: Ingmar Reither (Nürnberg)

Workshop III: Monika Sommer (Wien): Ausstellung Hitler entsorgen. Vom Keller ins Museum
Moderation: Sven Keller (Berchtesgaden)

Christoph Kreuzmüller (Berlin) / Svea Hammerle (Potsdam) / Annette Vowinckel (Potsdam)
Podiumsgespräch: Fotowelten aus der NS-Zeit: Zwischen Dokumentation und Propaganda
Moderation: Sebastian Peters (Berchtesgaden)

Angela Jannelli (Frankfurt) / Dagmar von Wilcken (Berlin) / Pascal Metzger (Nürnberg):
Podiumsgespräch: Neue Perspektiven für die Ausstellungspraxis
Moderation: Birgit Kirchmayr (Linz)

Anmerkungen:
1 Michael Rothberg, Multidirectional Memory. Remembering the Holocaust in the Age of Decolonialization, Stanford 2009.

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